- Novemberrevolution: Rat der Volksbeauftragten
- Novemberrevolution: Rat der VolksbeauftragtenNachdem der letzte kaiserliche Reichskanzler, Prinz Max von Baden, die Regierungsgeschäfte an Friedrich Ebert, den Vorsitzenden der SPD, übergeben hatte, wurde am 10. November 1918 als erste provisorische Regierung der Republik der Rat der Volksbeauftragten gebildet. Durch die rasche Vereinbarung zwischen den Führern der SPD und der USPD, der 1917 von der SPD abgespaltenen Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, konnte der am gleichen Tag zusammentretenden Versammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte schon eine Regierung präsentiert werden. Die Versammlung nahm die Nachricht von der Einigung zwischen den beiden Arbeiterparteien mit großer Zustimmung auf und bestätigte auch die Regierungsbildung. Die von den Linksradikalen durchgesetzte Bildung eines Vollzugsrates als Kontrollorgan und »Gegenregierung« zum Rat der Volksbeauftragten hat keine Bedeutung erlangt. Dem Rat der Volksbeauftragten gehörten die Sozialdemokraten Ebert, Scheidemann und Landsberg an sowie Haase, Dittmann und Barth von der USPD. Ebert und Haase führten gemeinsam den Vorsitz. Die drei Politiker der USPD traten jedoch unter dem Druck ihrer Partei am 29. Dezember 1918 wieder aus der Regierung aus. Sie protestierten mit diesem Schritt gegen die Vorgänge bei der Niederwerfung eines Matrosenaufstandes in Berlin in den Weihnachtstagen. Nach dem von Ebert am 10. November 1918 mit General Groener von der Obersten Heeresleitung geschlossenen Pakt konnte die Regierung reguläre und intakte Truppen zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung im Lande anfordern und einsetzen. Demgemäß hatten Truppen diesen Aufstand Weihnachten 1918 niedergeworfen. Der Rat der Volksbeauftragten wurde daraufhin durch die Sozialdemokraten Noske und Wissell ergänzt und regierte, unterstützt durch Staatssekretäre aus bürgerlichen Parteien, bis zur Übergabe der Regierungsgeschäfte an die Nationalversammlung am 10. Februar 1919. Er hat mit der Ausschreibung der Wahlen für eine Nationalversammlung zum 19. Januar 1919 die Weichen für eine parlamentarische Demokratie gestellt.
Universal-Lexikon. 2012.